Hattuša Tag 2
Meine zweite Nacht war eindeutig besser. Abgesehen davon, dass das Fenster zu war und ich zwischenzeitlich dachte, ich würde an Sauerstoffmangel und Hitze sterben, meine Zimmergenossin aber nicht mitten in der Nacht wecken wollte, während ich am Fenster rumrödel, bin ich doch einigermaßen fit. Es ist jetzt viertel nach 8 und wir warten auf das Grabungsteam, damit wir Frühstücken können. Habe heute und morgen noch frei und werde mir einbilden, ich würde Urlaub machen. EIgentlich habe ich noch genug zu tun, vielleicht kann ich mich noch durchringen, etwas produktiver zu sein. Bei der Hitze aber garnicht so leicht. Im Laufe des Tages wollen wir uns nochmal unsere Grabungsfläche anschauen und ich werde wohl mal bei den Jungs am Löwentor vorbeischauen, die selbiges gerade restaurieren. Am Mittwoch gehts nach Çorum zur Polizei, die Arbeitserlaubnis holen und ein bisschen einkaufen. Ich revidiere übrigens meine Aussage zum herzallerliebsten Tešup. Er sieht zwar wirklich aus wie ein Engel, der er am Tag auch ist, aber in der Nacht mutiert er zum Biest. Übermütig spielend mit seinen kleinen fiesen Milchzähnen in meinen Armen (und Beinen, Füßen, Hose, Hemd..) hat er mich gestern zur Flucht ins Haus getrieben. Gewaltfreie Tips zur Bändigung eines hochmotivierten und spielbegeisterten kleinen Kangals nehme ich dankend entgegen.